Tafeln

Tafeln in der Krise unterstützen 

Der Freistaat hat die Not der Tafeln erkannt. Die Flüchtlingswellen aus dem Nahen Osten und der Ukraine, die steigenden Energie- und Spritkosten und die Inflation erhöhen den Bedarf der Tafeln enorm. Darum sagt ihnen der Freistaat nun eine Rekordsumme von 1.000.000 Euro zu. Dies war ein wichtiger Schritt. Die zugesicherten Mittel sollen unserer Ansicht nach für folgende Bereiche verwendet werden:

Kühlinfrastruktur

Kühlketten sind ein wichtiges und komplexes Thema für die Tafeln in Bayern. Vor allem, wenn große Spenden von Lebensmittelherstellern beim Landesverband der Tafeln eingehen, benötigt dieser eine Kühlinfrastruktur, um die Ware unter den einzelnen Tafeln vor Ort zu verteilen. Die Tafeln Bayern e.V. hat mit Hilfe der CSU Fraktionsinitiative bereits einen Kühllaster und diverse Kühlcontainer anschaffen können. Um die aufgebaute Struktur weiter zukunftsfest auszubauen, werden die zusätzlichen staatliche Mittel benötigt. Unter anderem muss auch in Oberbayern noch ein Kühlcontainer etabliert werden. 

Ausbau der Landesgeschäftsstelle

Die beste Kühlinfrastruktur nutzt wenig, ohne die Personen, die sie nutzen können. Die Tafeln in Bayern werden fast ausschließlich von ehrenamtlichem Engagement getragen. Das ist großartig! Doch um die Tafeln weiterzuentwickeln, braucht es ein landesweites Zentrum für Organisation, Spendenakquise und Logistik. Dieses Zentrum stellt die Landesgeschäftsstelle der Tafeln Bayern e.V. dar. Wir müssen diese finanziell weiter unterstützen, um für die Aufgaben der Gegenwart und Zukunft gewappnet zu sein. 

Energiekosten

Durch die Energiekrise in Deutschland sind auch die Tafeln betroffen, denn auch deren Kühlschränke brauchen Strom und auch deren Fahrzeuge brauchen Benzin. Die hier entstehenden Kosten lassen sich nicht einsparen. Immerhin wird jeder Liter Benzin zum Anfahren von Spendern verwendet und auch ein Kühlschrank lässt sich nicht herunterdrehen, um Lebensmittelsicherheit gewährleisten zu können. Damit die Tafeln damit nicht zu stark finanziell belastet werden, muss auch hier der Freistaat Mittel zur Soforthilfe bereitstellen. 

Tafeln langfristig stark aufstellen

Der Freistaat stellt den Tafeln aktuell besondere Unterstützung zur Verfügung. Allerdings wollen wir auch langfristig dabei helfen, unsere Tafeln für die Zukunft zu rüsten. Hierfür gibt es Aufgaben auf jeder politischen Ebene: 

Europa

Wir benötigen einheitliche Regeln für die Weiterverwendung von Altware in Europa. Die aktuellen Regelungen werden von verschiedensten nationalen und internationalen politischen Parlamenten geschaffen. Wir glauben es braucht ein Europäisches Tafelgesetz, das genau die Weiterverwendung von Lebensmitteln nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum regelt. Regelungen wie das Verbot der Verteilung von Eiern sieben Tage vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sind restlos zu streichen.

Deutschland

Das Gesetzeschaos für Tafeln muss verschwinden. Darum setzen wir auf europäische Regelungen. Bürokratie für die Tafeln und für die Märkte machen die Arbeit für die Tafeln oft schwierig. Hier muss der Staat für Entlastung sorgen. Auflagen müssen evaluiert und abgebaut werden! Um zu zeigen, wie sehr wir die ehrenamtlichen Helfer und die Spender der Tafeln honorieren, dürfen wir sie nicht mit Bürokratie belasten. 

Bayern

Die Tafeln in Bayern wurden in den letzten Jahren immer wieder mit sehr unterschiedlichen Beträgen zwischen 100.000 Euro und 750.000 Euro vom Freistaat unterstützt. Wir finden es braucht Planbarkeit für die Tafeln bei den Zuschüssen des Freistaats. Daher fordern wir eine jährliche institutionelle Förderung von 500.000 Euro. Dieser Betrag soll an die Inflationsrate gebunden werden. Wenn besonderer Bedarf entsteht, sollen die Tafeln zusätzliche Mittel erhalten. Darüber hinaus kann sich der Freistaat einbringen, indem er Dolmetscher für die Tafeln zur Verfügung stellt. Das Sozialministerium soll eine Anlaufstelle werden, bei der Dolmetscher z.B. für ukrainisch oder arabisch sprechende Flüchtlinge für Tafeln kostenfrei angefordert werden können, um auf die momentanen Verständigungsschwierigkeiten angebracht reagieren zu können. Außerdem unterstützen wir die Schaffung einer FSJ Stelle bei den Tafeln Bayern e.V. 

Kommunen

Die Kommunen tragen in besonderer Weise Verantwortung für die Tafeln, da sie vor Ort Menschen Unterstützung bieten und ein Glied in der Kette der Abfallentsorgung darstellen. Allerdings werden Tafeln, obwohl sie Müll vermindern und Recycling fördern, trotzdem oft mit Entsorgungskosten für z.B. vorsortiertes Verpackungsmaterial belastet. Wir finden hier darf es keine finanzielle Belastung geben. Außerdem sollten die Gemeinden, so wie es in vielen schon vorgelebt wird, nicht genutzte Räumlichkeiten zur Lagerung und Ausgabe von Lebensmitteln zur Verfügung stellen. Die Versorgung der Tafelgänger kann nur Hand in Hand mit Tafel und Gemeinde funktionieren.